Dienstag, 31. Dezember 2019

Lesejahr 2019 - zweites Halbjahr



Im zweiten Halbjahr des Jahres 2019 habe ich es immerhin geschafft fünf Bücher zu lesen, bei Weitem nicht soviel wie in früheren Jahren, aber immerhin ist dies bei der wenigen Freizeit die ich noch habe - Ausbildung sei Dank - eine ganz gute Quote!

1. Randall Munroe - what if? Was wäre wenn?

"Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen" liefert dieses außergewöhnliche Buch von Randall Munroe, dem Erfinder von xkcd (ein Webcomic) und ehemaliger Roboteringenieur bei der NASA. Auf 365 Seiten geht der Autor Fragen nach, die Leute auf seiner Webseite tatsächlich so gestellt haben, angefangen bei Zufallsniesanrufen über die Trockenlegung der Ozeane bis hin zu Steakabwürfen....
Das Buch blickt sozusagen hinter die Kulissen der absurdesten Fragen, regt dabei zum Nachdenken an und bereitet auf wissenschaftlich gut recherschierte Art und Weise Kurzweil der besonderen Art!
Trotz allem fand ich es dennoch weniger lesenswert als ich anfangs vermutet hätte.

2. Daniel Quinn -Ismael
Dass ich "Ismael" von Daniel Quinn lese ist bereits das zweite Mal. Das erste Mal habe ich das Buch Anfang 2015 gelesen, damals weil es eins der Lieblingsbücher eines guten Freundes (meine erste richtige große Liebe)  ist.
Für die jetzige Weltsituation und die ganzen Bewegungen die Greta Thunberg losgetreten hat (verstärktes Klimabewusstsein bei der jüngeren Generation, FridaysForFuture) den Protesten gegen die Rodung des Hambacher Forstes, die "Zerstörung" der CDU durch Youtuber Rezo und und und..finde ich das Buch mehr als bezeichnend, es könnte nicht besser erklären warum die Welt (derzeit) so ist wie sie ist...
Das Buch ist einfach außergewöhnlich und genial, lehrreich und augenöffnend ohne doktrinär oder langweilig zu sein!
Ein Muss für Weltverbesserer und alle die bewusst gegen den Strom schwimmen!

3. Isabel Allende - Die Stadt der wilden Götter
Bei dem Abenteuerroman "Die Stadt der wilden Götter" handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie und es ist genaugenommen ein Jugendroman.
Da ich bereits mehrere Bücher von Isabel Allende gelesen habe und sie zu meinen Lieblingsautoren zählt, war es natürlich mehr oder weniger Pflicht, auch ihre Jugendbücher zu lesen.
"Die Stadt der wilden Götter" führt den Protagonisten Alexander, ein 15-jähriger US-Amerikaner, zusammen mit seiner schroffen Großmutter auf eine abenteuerliche Reise ins Amazonasgebiet, wo er Nadia und ihren Vater kennenlernt, die die Expedition rund um ihre Großmutter begleiten und wird schließlich von einem fremden Volk, den Nebelmenschen, entführt, zusammen mit Nadia muss er einige schwierige Aufgaben und Gefahren meistern...

4. Michael Ondaatje - Der englische Patient
Der Roman "Der englische Patient" des Niederländers Michael Ondaatje, der auch, u.a. mit Willem Dafoe und Juliette Binoche, verfilmt wurde, spielt im Italien der letzten Jahre des zweiten Weltkrieges.
Die junge kanadische Krankenschwester Hana ist nach Abzug der Truppen und anderen Krankenschwestern zusammen mit dem mysteriösen "englischen Patienten" in der Villa San Girolamo, die zu einem Lazarett umfunktioniert wurde, in der Toskana geblieben und pflegt dort ihren einzigen Patienten, der wegen Verbrennungen am ganzen Körper nicht transportfähig ist, mit ihrer ganzen Fürsorge.
Später stoßen durch Zufall noch Caravaggio, ein guter Freund ihres Vaters, und der bombenentschärfende indische Pionier zu ihnen und zwischen Hana und dem jungen Sikh entwickelt sich eine scheue aber doch stärkere Bindung..
Insgesamt fand ich das Buch eher fad und stellenweise auch recht langatmig und z.T. sogar unverständlich, ich musste mich regelrecht zwingen das Buch weiter und schließlich zuende zu lesen. dafür dass es als die ergreifendste Liebesgeschichte seit Casablanca gilt ist es wirklich öde!
Ich bin hin-und hergerissen ob ich den Film anschauen sollte, in der Hoffnung dass dieser besser ist als das Buch.

5. Paulo Coelho - Der Alchimist
Da Paulo Coelho auch zu meinen Lieblingsautoren zählt und mir seine Bücher bisher immer gut gefielen (v.a. "Aleph"), dachte ich, es sei an der Zeit auch mal sein berühmtestes Werk "Der Alchimist" zu lesen. Der Roman "Der Alchimist" hat ihn erst so richtig bekannt gemacht, es ist eins der ersten Bücher das von ihm in die deutsche Sprache übersetzt wurde (insgesamt wurde es bereits im 55 Sprachen übersetzt) und sich global mehr als 27 Millionen Mal verkauft hat.
"Der Alchimist" handelt von dem andalusischen Hirten Santiago, der angeregt durch einen sich wiederholenden Traum, nach Ägypten aufbricht um einen Schatz zu finden.
Sein Weg ist keineswegs einfach, aber vor allem lehrreich und gekennzeichnet durch wertvolle Begegnungen auf sinm Weg der den Zeichen und der Stimme seines Herzens folgt und dazu führt, dass er etwas viel wertvolleres findet, als jeder Goldschatz es sein könnte...
Mir selbst hat das Buch weniger als Coelhos spätere Werke gefallen, der Schreibstil ist ein gänzlich anderer als ich es von Coelho gewohnt bin, was aber auch an der Übersetzerin liegen mag, die späteren Werke wurden durch jemand anderes übersetzt.
Dennoch hat mich die Geschichte mit ihrer Weisheit wieder einmal sehr berührt!

Freitag, 18. Oktober 2019

[Rezension] Liane Moriarty - Neun Fremde

Autor: Liane Moriarty
Titel: Neun Fremde (Originaltital "Nine Perfect Strangers", ins Deutsche übersetzt von Dietlind Falk; die deutsche Übersetzung erschien im August 2019)
Verlag: Diana Verlag München, in der Verlagsgruppe Random House München
Seiten: 524 Seiten + Danksagung + Quellenangaben + Kontaktangabe zur Telefonseelsorge

über die Autorin:
Liane Moriarty, geboren 1966 in Sydney, hat bereits zahlreiche Romane, darunter auch ein Kinderbuch, veröffentlicht und lieferte die Vorlage zur HBO Erfolgsserie "Big Little Lies" mit Reese Witherspoon und Nicole Kidman in den Hauptrollen (die Serie ist auch in Deutschland anzusehen bei entsprechenden Streamingsdiensten). Liane Moriartys Bücher wurden bislang in 39 Sprachen übersetzt, einige ihrer Werke standen international wochenlang auf Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Sydney.

zur Story:
Neun Erwachsene, darunter fünf Frauen und vier Männer, checken in ein Wellness-Ressort ein, um auszuspannen, sich zu erholen und neue Energie zu tanken.
Jeder von ihnen bringt seine eigene Geschichte aus der Vergangenheit mit und schon bald ist von Erholung nicht mehr die Rede..
Nur als Gemeinschaft schaffen sie es sich aus einer brenzligen und abgedrehten Situation zu befreien, die ungewöhnlicher kaum sein könnte.
Über alles schaltet und waltet Masha, die exzentrische Leiterin des Ressorts, die getrieben von Macht und Größenwahn ihre Gäste mit einem gekonnt inszenierten Psychodrama an ihre Grenzen bringt und sie somit zur Aufarbeitung zwingt.

meine Meinung:
unterhaltsam - anders - grandios!
Die Autorin Liane Moriarty hat hier ein unterhaltsames Meisterwerk geschaffen: Die Protagonisten sind mehrschichtig und überragend charakterisiert, der Plot meisterhaft in Szene gesetzt, der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Ich habe es regelrecht verschlungen!
Ein Psychothriller der besonderen Art!

Dienstag, 27. August 2019

Lesejahr 2019 - erstes Halbjahr



Die erste Hälfte des Jahres 2019 ist längst vorbei, Zeit eine Bilanz zum Thema "meine ausgelesenen Bücher" zu ziehen und dazu Kurzrezensionen abzugeben.

Vorab muss ich sagen, dass ich dieses Jahr bisher nicht soviel las wie früher. Generell lese ich abends vor dem Einschlafen, allerdings ist dies vor allem in den letzten Wochen zu kurz gekommen (ob ich deshalb an Einschlafproblemen leide?), ich weiß nicht mal warum.

Aber genug geplaudert, los geht's :

1. Jostein Gaarder - Sofies Welt
Die Geschichte der Philosophie verpackt in einer Geschichte, in einer Geschichte..
Ganz schön schwere Kost, wie ich finde, bietet einem das Werk "Sofies Welt" des norwegischen Schriftstellers Jostein Gaarder. Eigentlich ist es ja ein Jugendbuch, so gewann es auch im Jahre 1994 den Deutschen Jugendliteraturpreis, dennoch finde ich es auch als Erwachsene im Alter von über 30 und mit philosophischer Vorbildung (ich hatte drei Jahre lang Philosophie Grundkurs in der Oberstufe) auch noch ganz schön anspruchsvoll und teilweise recht verwirrend, vor allem gegen Ende des Buches. Auch fehlten mir einige, meiner Ansicht nach wichtige, Philosophen gänzlich, so z.B. Arthur Schopenhauer. Sehr gut finde ich hingegen, dass die Geschichte der Philosophie chronologisch aufgerollt wird, eben ganz so, wie sie sich entwickelt hat, und dass man über das Thema Philosophie hinaus auch weitere Informationen über die jeweiligen Epochen erhält, das Buch bietet somit auch einen ganz guten Überblick über die Geschichte, da Philosophie und (Kultur-)Geschichte nunmal untrennbar sind. Des Weiteren gefällt mir das umfangreiche Register sehr gut, das untergliedert ist in ein Namensregister und ein Sachregister, damit kann man schnell nochmal etwas nachschlagen, wenn einem etwas entfallen ist, was bei der stofflichen Dichte des Werkes schnell mal passieren kann.

2. Norman Mailer - Der Alptraum
Norman Mailer, mir persönlich nur ein Begriff durch die Serie "Gilmore Girls", in der er einen Gastauftritt hatte, war nicht nur als Schriftsteller und Regisseur, sondern auch als scharfer, linskorientierter, Kritiker der amerikanischen Gesellschaft bekannt, dabei selbst aber auch nicht ganz unproblematisch. Als passionierter Boxer scheute er keinerlei handgreifliche Auseinandersetzungen, er liebte die Frauen, hielt es jedoch nie lange mit ein-und derselben aus (dennoch hat er etliche geheiratet, nur um sich nach kurzer Zeit scheiden zu lassen) und kandidierte, wenn auch erfolglos, für das Amt des Bürgermeisters von New York. Für seine Reportage über die Protestbewegung zum Vietnamkrieg erhielt er 1969 den Pulitzer Preis. Sein Leben war sehr bewegt und ein einziges Wechselspiel zwischen Erfolg und Niederlage.
Sein Roman "Der Alptraum" (im Original "An American Dream", eine höchst zynisch-ironische Umschreibung der Handlung) von 1965 verarbeitet einige autobiografische Erlebnisse Mailers. So schrecklich die Handlung ist, so kunstvoll und wortgewaltig formuliert ist es, auch wenn ich es in der deutschen Übersetzung las und das Original sprachlich natürlich nochmal anders ist. Ich bin hin-und hergerissen ob ich es aufgrund seiner gelungenen Eloquenz, die ich einzigartig fand, lieben  oder aufgrund der wahrhaft alptraumartigen Handlung eher hassen sollte...
Wer noch mehr Infos über den Autor oder diesen speziellen Roman wünscht, klickt den informativen Artikel der ZEIT


3. Lisa Keil - Bleib doch, wo ich bin
Lisa Keil's Roman "Bleib doch, wo ich bin"  war ein Rezensionsexemplar, ich selbst hätte es mir niemals gekauft, ich mag keine Frauenromane! Eine ausführliche Rezension findet ihr hier **KLICK** 

4. Adam Jackson - Die zehn Geheimnisse der Liebe
Adam Jacksons "Die zehn Geheimnisse der Liebe" ist ein Beziehungsratgeber verpackt in einer schönen und bewegenden Geschichte und ist daher kein bisschen belehrend oder dogmatisierend. Auf gerade einmal 160 Seiten wird man daran erinnert wie das Leben eigentlich sein sollte und dies gilt natürlich nicht nur innerhalb einer Beziehung, Partnerschaft oder Ehe sondern auch für jeden Single. Der Autor selbst ist Heilpraktiker und hat noch weitere Ratgeber innerhalb der "Die zehn Geheimnisse..." - Reihe veröffentlicht.

Mittwoch, 29. Mai 2019

[Rezension] Lisa Keil - Bleib doch, wo ich bin

Autor: Lisa Keil
Titel: Bleib doch, wo ich bin
Verlag: Fischer Verlag, Frankfurt am Main
Seiten: 330 Seiten + Danksagung + Leseprobe aus "Hin und nicht weg" (der Fortsetzung von "Bleib doch, wo ich bin")

erschienen im April 2019

über die Autorin:
Lisa Keil ist eigentlich Landtierärztin für Groß- und Kleintiere, sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern sowie zwei Pferden in einem Ort zwischen Soester Börde und Sauerland in Nordrhein-Westfalen. Ursprünglich hat sie die Geschichte "Bleib doch, wo ich bin" nur als Geschenk für ihre Freundinnen geschrieben.

zur Story:
Lisa Keils Debütroman "Bleib doch, wo ich bin" ist die turbulente Liebesgeschichte von Lehrer Lasse Fries, den es aus der Großstadt ins Nest Neuberg verschlägt, und Buchhändlerin Kaya Mahler, ganz Neubergerin, Tante, Ponybesitzerin und Büchernärrin. Kayas Lebensmotto scheint YOLO zu sein und so erobert sie Lasses Herz im Sturm...


meine Meinung:
Ursprünglich hat die Autorin, die selbst eigentlich Tierärztin ist, die Geschichte nur für ihre Freundinnen geschrieben, was man meiner Ansicht auch merkt, so amateurhaft wie dieser Roman verfasst ist, umso mehr wundert es mich, dass er im Fischer Verlag erschienen ist.
Vor allem der Beginn des Romans wirkt eher nach Schulaufgabe als nach Roman eines Schriftstellers, in der Mitte wird es ein wenig besser.
Am irritierendsten sind die zahlreichen unvermittelten Sprünge und Wechsel des Erzählers, doch auch das jähe Ende des Romans wirkt nicht gerade gekonnt..
Durchsetzt von pikanten Sexszenen wird der Roman aber vermutlich den Geschmack des Zeitgeists und der 08/15 LeserInnen treffen.
Wer auf der Suche nach anspruchsloser Kurzweil, der wird bei diesem Roman ohne Mehrwert auf seine Kosten kommen!

Mir hat selten ein Buch so schlecht gefallen.

Donnerstag, 21. März 2019

Stoppt #Artikel13 ! Stoppt die Zensurmaschine!

Unterschreibt, teilt und verbreitet die Petition für ein freies Internet ohne Uploadfilter und Zensur!

Stoppt Artikel 13!

Rettet das Internet!
 


Donnerstag, 21. Februar 2019

Bücher, die ich in 2018 sonst noch las

Shunryu Suzuki: Zen-Geist Anfänger-Geist
Dieses Werk hatte mir ein Bekannter ausgeliehen, und ich muss gestehen: Ich habe es ungefähr nur bis zur Hälfte gelesen. Der bedeutenste Zen-Meister des 20. Jahrhunderts lehrt in diesem Werk die maßgebliche Botschaft des Zen: Jeden Augenblick offen und neu zu erleben, frei von Gewohnheiten und Vorstellungen, insgesamt ist der Text aber äußerst theoretisch gehalten und auch wenn das Buch nur wenige Seiten umfasst handelt es sich dabei doch um recht schwere Kost.

Z. Blanck: Die Allee
Warum ich dieses Buch auf meiner Bücherwunschliste hatte, weiß ich nicht mehr zu sagen, dennoch habe ich es eines Tages bekommen können und dann auch gelesen. Es handelt von einem "Alternativler", der gerade von einer Indienreise zurückgekehrt, eine Wohnung respektive Unterkunft in einem besetzten Haus angeboten bekommt und seinen Erfahrungen in dieser Zeit.
Ich denke der Autor schildert und verarbeitet in diesem Werk seine eigenen Erfahrungen, denn Z. Blanck besuchte einst selbst die Kunstakademie Düsseldorf und probierte die verschiedensten Tätigkeiten aus, bevor er Ende der 90er Jahre wieder als Grafiker und Schriftstellr tätig wurde. Außerdem prangt im Klappentext die Aussage sollte er jemals über die Allee schreiben, würde er die Ereignisse so schildern, wie sie sich wirklich zugetragen hatten...
Ein Buch für alle die gerne Bücher über die alternative Szene Deutschlands lesen oder sich selbst ein wenig anarchistisch fühlen.

Peter Wohlleben: Das geheime Netzwerk der Natur
Ein überaus spannendes und lehrreiches Buch über die Zusammenhänge innerhalb der Natur, ohne dabei dröge zu sein. Eine kaum ergründete Welt und ein faszinierendes Zusammen- bzw. Wechselspiel zwischen Pflanzen und Tieren wird von Deutschlands bekanntestem Förster in diesem Werk beschrieben. Ein Muss für jeden Naturschützer und alle die mehr wissen wollen über das Grün um uns herum und wie schützenswert es ist.

Stefanie Zweig: Nirgendwo in Afrika
Ich glaube, ich hatte mir ziemlich viel von dem Buch versprochen, es stand schon recht früh und somit sehr lange auf meiner Bücherwunschliste. Die Geschichte, wohlgemerkt eine Autobiographie der Autorin, spielt vor und während sowie kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und handelt von einer deutsch-jüdischen Familie, die vor den Nazis fliehen muss und in Kenia auf verschiedenen Farmen ihr Glück und einen Neuanfang suchen, der den Eltern der kleinen Regina aber niemals so recht gelingen mag.
Vor allem weil es eine Autobiographie ist und dennoch so vollkommen flach geschildert, fast schon langweilig und lieblos statt schillernd und exotisch, war ich von diesem Buch sehr enttäuscht. Vielleicht ist die Verfilmung von Charlotte Link aus dem Jahre 2001 am Ende doch stimmungsvoller...

Jan-Philipp Sendker: Das Herzenhören
Dieser Roman ist durch Zufall in meine Hände geraten, der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Er spielt in New York und später in Kalaw, einem kleinen burmesischen Bergdorf, in das sich Julia Win auf der Reise nach ihrem Vater, der eines Tages einfach verschwand, begibt. Anlass zu ihrer Reise gaben ihr Liebesbriefe an eine ihr unbekannte Frau...
In Burma angekommen trifft sie auf einen ärmlichen aber sehr weisen alten Mann, der ihr die überraschende Lebensgeschichte ihresVaters erzählt und offenbart.

Giulia Enders: Darm mit Charme
"Darm mit Charme" ist ein sehr informatives und doch leicht verständliches Buch für alle die mehr wissen wollen über die Verdauung und was damit zusammenhängt. An einigen Stellen hätte ich mir noch mehr Informationen und dafür vielleicht weniger Illustrationen gewünscht, einiges kommt zu kurz, z.B. das Kapitel über Probiotika und wie man den Darm wieder aufforsten und sanieren kann, andere sind mir zu ausführlich. Dennoch war es recht unterhaltsam es zu lesen.

Paulo Coelho: Aleph
Der Roman "Aleph" aus dem Jahre 2010 hat vernichtende Kritiken erhalten. Ich fand ihn dennoch ziemlich gut und stimmig geschrieben. Die Geschichte handelt von einer ungewöhnlichen Reise, einer ungewöhnlichen Begegnung mit einer ungewöhnlichen Frau und führt Coelho, der in einen Zustand ähnlich der Lethargie geraten ist, auch auf die Reise in eine Vergangenheit aus einem anderen, vorigen Leben.
Man mag an Wiedergeburt glauben oder nicht, auf jeden Fall ist der Roman durchgehend interessant und spannend.

Paul Auster: Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte
Eine Kurzgeschichte über die Fotografien eines Ladenbesitzers, den Paul Auster persönlich kennt und ganz nebenher eine Geschichte über einen (unbeabsichtigten) "Weihnachtszauber". Enthalten sind zudem sehr stimmungsvolle und winterliche schwarz-weiß Fotografien aus der Umgebung in der Paul Auster sich bewegt. Ein Muss für jeden Auster-Fan!

Jonas Jonasson: Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand
Obwohl das Buch sehr populär ist und mehr oder weniger jeder es gelesen zu haben scheint, stand es recht lange auf meiner Bücherwunschliste (obwohl ich für gewöhnlich keine Mainstreamlektüre lese, außer von bestimmten Schriftstellern). Das Buch ist sehr amüsant, unterhaltsam und auch spannend, man kann es in einem runter lesen, es handelt sich hier nicht um schwere Kost. Die Charaktere sind sehr gut gewählt und beschrieben und es bietet einen gelungenen Mix aus Fakt und Fiktion der Weltgeschichte, die der Protagonist erlebt hat.
    Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter
     "Ronja Räubertochter" ist meine Lieblingsgeschichte von Astrid Lindgren seitdem ich den Film als Kind im Fernsehen gesehen habe. Einige werden sich sicher empören, aber ich konnte den anderen Geschichten von Astrid Lindgren inklusive Pippi Langstrumpf nichts abgewinnen, weder als Kind noch als Erwachsene. Die einzigen Werke die ich sonst noch mochte waren die Geschichten der Kinder aus Bullerbü und "Karlsson auf dem Dach", das ich allerdings nie gelesen habe sondern nur als Film im Fernsehen sah.
    Paul Auster: Von der Hand in den Mund 
    Paul Austers Autobiographie trägt auch den Untertitel "Eine Chronik früher Fehlschläge" und so erscheinen auch die frühesten Jahre seines Werdegangs während der 60er und 70er Jahre: Als Übersetzer musste er sich über Wasser halten, lernte seine erste Frau kennen mit der er ein Kind bekam. Als Vater fiel es ihm noch schwieriger seine Familie zu ernähren, wurden doch all seine ersten Bestrebungen als Schriststeller abgelehnt, keiner wollte seine Gedichte oder Dramen veröffentlichen. Erst unter einem Pseudonym und mit einem Krimi gelang es einen Verleger für ihn zu interessieren, doch prompt ging der Verlag pleite...
    Neben der Autobiographie sind in dem Werk auch erste Werke wie z.B. kurze Theaterstücke enthalten.

    Freitag, 8. Februar 2019

    [Rezension] Luke Allnutt - Der Himmel gehört uns

    Autor: Luke Allnutt
    Titel: Der Himmel gehört uns (Originaltitel "We own the sky", ins Deutsche übersetzt durch Veronika Dünninger, deutsche Ausgabe erschienen in 2018)
    Verlag: blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    Seiten: 444 Seiten + Danksagung

    über den Autor:
    >> Luke Allnutt ist in Großbritannien aufgewachsen und arbeitet als Journalist. Der Himmel gehört uns ist sein bewegender Debütroman, der international für Furore sorgte und von der Presse gefeiert wird. Noch vor Erscheinen hat er sich in 30 Länder verkauft. Luke Allnutt lebt mit seiner Frau und den zwei gemeinsamen Söhnen in Prag und schreibt derzeit an seinem nächsten Roman. << (zitiert von der Homepage der Verlagsgruppe Random House)


    zur Story:
    Anna und Rob: Ein junges verliebtes Ehepaar zu deren Glück nur noch ein Kind fehlt um diess zu perfektionieren. Schließlich wird Sohn Jack geboren und das Glück der beiden scheint perfekt.
    Zu perfekt, denn Jack erkrankt einer seltenen Form von Krebs. Dennoch stehen die Heilungschancen dank einer Operation gut. Doch der Krebs kehrt in einer viel aggressiveren Form zurück und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Während Anna ihre eigene Art hat mit dem ganzen fertig zu werden, klammert Rob sich an jeden noch so kleinen und doch abwegigen Hoffnungsschimmer und setzt alles auf eine Karte..

    meine Meinung:
    Ein schlimmes und schwieriges Thema für einen Roman. Niederschmetternd allein die Vorstellung, vor allem für Eltern.
    Sofort als ich wusste um was es geht, dachte ich, dass man sich etwas derartiges nicht einfach ausdenken kann, wenn auch der Autor selbst und nicht etwa sein Kind an Krebs erkrankt war.
    Vielleicht ist der Roman so etwas wie eine Katharsis für den Autor, ein sich-von-der-Seele-schreiben, immerhin ist der Roman das erste Buch, das Luke Allnutt geschrieben hat.

    Freitag, 25. Januar 2019

    ich atme dich ein

     
     
    Ich atme dich ein
    und nie wieder aus.
    Schließ' dich in mein Herz.
    Lass dich nicht mehr raus.
    Ich trage dich bei mir
    in meiner Brust.
    Hätt' alle Wege verändert.
    Hätt' ich sie vorher gewusst.
    Jetzt steh ich am Ufer.
    Die Flut unter mir.
    Das Wasser zum Hals.
    Warum bist du nicht hier.
     
    -Philipp Poisel, Eiserner Steg