ja, ich habe ein Vertrauensproblem.
es fällt mir oft schwer, an das Gute im Menschen zu glauben. das ist so seit ich 20 war und meinen ersten Freund hatte.
und auch wenn ich genau weiß, dass ein Mensch immer ehrlich und aufrichtig zu mir ist und ich genau weiß, dass ich diesem Menschen vertrauen kann, dann gibt es Situationen wo ich dieses Vertrauen in Zweifel ziehe.
ich bin dann regelrecht paranoid und sehe Anzeichen dafür, dass mein Vertrauen missbraucht wird, dass man nicht ganz ehrlich zu mir ist und dann mache ich oft die dümmsten Sachen, Sachen die ich normalerweise nicht tun würde und von denen ich genau weiß, dass sie blöde sind und verletzend für das gegenüber das gar nichts getan hat und dem Unrecht widerfährt.
in solchen Situationen bin ich nicht ich selbst, sondern wieder die junge Frau die gerade erst anfängt Erfahrungen zu sammeln und die feststeckt in einer Beziehung in der sie betrogen, belogen und sogar geschlagen wird, wo der Mensch den sie gern hat(te) zum lebenden Alptraum wird.
seit dieser Zeit, seit diesem Erlebnis habe ich Angst. Angst zu vertrauen und Angst, mich wieder in jemandem den ich gern habe und der mir wichtig ist zu täuschen, Angst wieder verletzt zu werden, Angst das mein Vertrauen ausgenutzt wird.
aus diesem Grunde ist nun alles kaputt was mir wichtig war. ohne dass ich großartig etwas getan habe, hat meine Angst mich dazu gebracht jemandem deutlich zu machen, dass ich nicht fähig war zu vertrauen.
ich habe zwar Vertrauen in anderer Hinsicht gezeigt, eine Form des Vertrauens die ich bisher bei niemandem hatte, aber das zählt nicht, wenn man es an anderer Stelle wieder kaputt macht.
ich wünschte so sehr, und das eigentlich schon seit vielen Jahren, ich könnte meine schrecklichen Erlebnisse aus der Vergangenheit vergessen oder zumindest aufhören diese in die Gegenwart und auf unbeteiligte Menschen, Menschen die es wirklich wert sind, dass man ihnen vertraut, weil sie unter Beweis gestellt haben dass sie es wert sind, zu projizieren.
ich wünsche es mir so sehr, dass ich das schaffe, auch wenn nun alles kaputt ist, unwiederbringlich, so möchte ich es doch für die Zukunft lernen und schaffen mit meiner Angst umzugehen.
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