Mittwoch, 30. Dezember 2020

ausgelesen: Bernhard Schlink - Olga

Olga ist ein außergewöhnliches Buch mit einer außergewöhnlichen Geschichte über die Liebe einer ganz außergewöhnlichen Frau.

Olga, geboren als Waise in großer Armut, am Ende des 19. Jahrhunderts, durchlebt Olga beide Weltkriege, steht schon früh auf eigenen Beinen, lernhungrig wie sie ist wird sie Lehrerin und bleibt es auch noch als sie taub wird.
Später als Näherin und Kinderfrau bis ins Alter in den 1970er Jahren.

Doch nie hat sie ihre große Liebe Herbert vergessen: Herbert, der Sohn des wohlhabenden Gutsbesitzers, der immer nur laufen wollte, den es stets in die Ferne zog, in die Natur, in den Krieg...
Gedanklich ist Olga immer bei Herbet, später in Briefen und mit einem großen Aufbegehren.

Doch die Liebe kehrt niemals zu ihr zurück und dennoch lebt Olga voller Stärke und Mut ihr Leben und lässt sich niemals unterkriegen. 

Sie trotzt der gesellschaftlichen und politischen Situation und schafft sich ein selbstständiges und unabhängiges Leben. Unkonventionell war sie ja schon immer.

Bernhard Schlink vereint in seinem Werk so vieles: Eine starke Liebesgeschichte (vermutlich sogar über den Tod hinaus), ein großes Stück Zeitgeschichte, ein unkonventionelles, weil so-starkes, Frauenbild und eine Herausarbeitung der herrschenden Gegensätze zwischen arm und reich; all das eingebunden in eine klare und auch "stille" Sprache, passend zur Protagonistin Olga!


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