Montag, 13. April 2020

ausgelesen: Paul Auster (und Gérard de Cortanze) - Die Einsamkeit des Labyrinths

Wer mich kennt, weiß, dass Paul Auster mein absoluter Lieblingsautor ist und dass ich sogar soweit gehen würde, ihn als meinen Seelenverwandten zu betiteln, sofern es so etwas gibt.

Schon zahlreiche Romane habe ich von ihm gelesen, ja regelrecht verschlungen, ich sammle sein Werk, seitdem ich vor vielen Jahren einmal "Mond über Manhattan" las, auch mein Interesse an New York ist auf ihn begründet.

"Die Einsamkeit des Labyrinths" ist allerdings kein Roman, sondern eine Rezension seiner Werke bis einsschließlich 1997, sowie eine (kurze) Biographie.
Auch seine Verfilmungen "Smoke" und "Blue in the Face" (die ich leider bisher noch nie gesehen habe, ebensowenig "Lulu on the Bridge"), werden darin erörtert.
Außerdem ist ein sehr ausführliches Interview darin enthalten, das zahlreiche recht ungewöhnliche Fragen beinhaltet.
Das Interview eröffneet einen tiefen Einblick in die Seele und Denkweise von Paul Auster und hat mir wieder einmal bestätigt, dass er ein wunderbarer Schriftsteller ist, unglaublich sympathisch und sehr liebenswert, dass er es nie leicht hatte als Schriftsteller Fuß zu fassen und auch als Mensch viele Rückschläge und harte Zeiten durchleben musste.

Abgerundet wird das Buch durch einige, z.T. sehr private Fotos.


Freitag, 3. April 2020

[Rezension] Amy E. Reichert - Nur wer loslässt, hat das Herz frei

Autor: Amy E. Reichert
Titel: Nur wer loslässt, hat das Herz frei (Originaltitel "The Optimist's Guide To Letting Go", ins Deutsche übersetzt von Hanne Hammer; die deutsche Übersetzung erschien Anfang 2020)
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag München, in der Verlagsgruppe Random House München
Seiten: 394 Seiten + Danksagung + Werbeanzeigen  + Brownie-Rezept

über die Autorin:
>> Amy E. Reichert hat einen Abschluss in Englischer Literatur und liebt es, Geschichten mit Happy End zu schreiben, deren Figuren man gerne zu sich nach Hause einladen würde. Amy ist glückliche Ehefrau, Mutter und Hobbyköchin und würde zu einem Glas Cider niemals Nein sagen. <<
(Quelle: Homepage der Verlagsgruppe Random House)

zur Story:
Eine Familiengeschichte der besonderen Art:
Als Ginas Mutter Lorraine einen Schlaganfall erleidet und daraufhin nicht mehr sprechen kann, kann sie zwar Gina, die sich von ihrer Mutter stets unverstanden fühlt, nicht mehr kritisieren, doch als diese ihre Dokumente ordnet, auch kein Licht mehr in das Geheimnis um Ginas Vater und das Foto aus Ginas Kindertagen bringen.
Doch Gina wäre nicht die geborene Optimistin, die sie ist, wenn das für sie ein Hindernis wäre..schließlich findet sie zusammen mit ihrer Schwester Vicky und ihrem alten polnischen Kindermädchen Roza sogar heraus, dass Mutter und Tochter ganz ähnliche Schicksalsschläge teilen..

meine Meinung:
Meine anfängliche Meinung, dass es sich um einen klassischen Frauenroman voller Klischees handelt, musste ich bereits nach kurzer Zeit revidieren, dennoch gefiel mir die gesamte Geschichte weniger gut.
Die Charakatere sind eher eindimensional und die Geschichte zu stark konstruiert, um mitreißend oder bewegend zu sein.
Der Roman ist wenig unterhaltsam, allerdings kann man ihn wenigstens in einem Rutsch durchlesen.
Der Perspektivwechsel in der Erzählweise erscheinen mir als das einzige Highlight.
Meinen Geschmack hat der Roman leider nicht getroffen.
Zusätzlich enthält die mir vorliegende Ausgabe bereits im Klappentext grammatikalische Fehler und auch im weiteren Verlauf hat man das Gefühl, dass dieser Roman keiner Lektorin jemals vorgelegen hat.