Autor: Salvatore Basile
Titel: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands (Originaltitel: "Lo strano viaggio di un oggetto smarrito", übersetzt von Elvira Bittner)
Verlag:
blanvalet in der Verlagsgruppe Random House, München
Seiten: 350 Seiten
erschienen im März 2017
über den Autor:
Salvatore Basile wurde in Neapel geboren und arbeitet als Drehbuchautor und Regisseur. Seit über zehn Jahren lehrt er kreatives Schreiben / Drehbuchschreiben an der Alta Scuola in Media Communicazione e Spettacolo dell’Università Cattolica in Mailand. Er lebt heute in Rom und "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" ist sein erster Roman. Er träumt davon, einen Buchladen mit angeschlossener Bar zu eröffnen.
Zur Story:
"Nur wer sich verliert, kann sich auch finden..."
Der dreißigjährige Michele lebt alleine im Bahnhofshäuschen eines italienischen Dorfes. Sein Leben ist einsam und zurückgezogen, einzige Abwechslung ist der allabendliche Kontrollgang durch den Zug, der im Bahnhof seiner Heimat bis zum darauffolgenden Morgen abgestellt wird. Dabei sammelt er Fundstücke ein, die die Passagiere liegengelassen haben.
Er geht nie aus, verlässt nie den Bahnhof und hat kaum bis gar keinen Kontakt zu seinen Mitmenschen. Der Grund dafür liegt in dem Verschwinden seiner Mutter, als Michele neun Jahre alt war, ohne Erklärung ist sie gegangen, hat das Tagebuch ihres Sohnes mitgenommen, ihre Reise mit dem Zug angetreten und hat Michele mit seinem Vater zurückgelassen..
Und Michele ist daraufhin verstummt gegen jedes Gefühl, lebt ein Leben wie symbolisch versteinert und paralysiert.
Bis Elena in sein Leben tritt: Elena die so sehr anders ist, als er selbst, ganz das Gegenteil von seiner Gefühllosigkeit zu sein scheint, so sehr lebendig, dass es Michele Angst macht, dennoch bewegt sie ihn dazu, endlich die Suche nach seiner Mutter anzutreten, das Haus zu verlassen, zu leben...
Mir selbst hat das Buch nicht so gut gefallen. Der Titel des Buches "Die wundersame Reise eines verlorenen
Gegenstandes" war sehr vielversprechend, doch die Story ist meiner
Ansicht nach sehr abstrus umgesetzt und entwickelt sich viel zu rasch
und zu oberflächlich, als dass mich die Geschichte wirklich berühren
oder so richtig in ihren Bann ziehen könnte.
Die Charaktere sind nicht richtig lebendig und eher weniger tiefgründig
und gefühlvoll dargestellt, es wird nicht genügend auf das Innenleben
eingegangen.
Die Mitte und das Ende des Buches sind etwas besser geschrieben als der
Beginn und auch das überraschende Ende gefiel mir, auch wenn die
Charaktere insgesamt nicht genügend Wandlung durchlaufen, sodass die
letztliche Kartharsis auch ein wenig flach bleibt.
Allerdings sollte man berücksichtigen, dass es sich hier um den ersten
Roman von Salvatore Basile handelt und man somit einige Zugeständnisse
machen muss, es ist immer eine Handlung die großen Mut erfordert, seinen
ersten Roman zu schreiben und bestimmt steckt sehr viel Herzblut darin!