vorab: natürlich ist es nicht an mir vorbeigegangen,dass die Urenkelin von Nelson Mandela in einem Autounfall gestern Nacht ums Leben kam,alles nur weil der Fahrer unverantwortlich war und betrunken gefahren ist. Für Südafrika trug der heutige Tag ein zweischneidiges Schwert: Trauer über den Tod von Zenani Mandela(13) aufgrund dessen Nelson Mandela nicht zur Eröffnungsfeier und zum Eröffnungsspiel,das zwischen Mexiko und dem Gastgeber stattfand,und unentschieden (1:1) zuende ging, erschien, und gleichzeitig Freude und Stolz der Fußballweltmeisterschaft ein wunderbarer Gastgeber zu sein.
Mich selbst betreffend habe ich seit heute den "Brauch" eingeführt, jeden Freitag Abend in den kommenden Wochen und Monaten einen Film in einem kleinen ortsansässigen Kino anzuschauen. Ich mag Filme die nicht allzu bekannt sind,um die kein Trubel gemacht wird,regen sie mich doch mehr zum Denken und zur Freude an, als die populären Blockbuster.
Zum Auftakt habe ich mir heute den Film "Die Eleganz der Madame Michel" angesehen, ein Film der so traurig wie liebenswert ist,voller melancholischem Charme und alltägliches wie melodramatisches im kleinen Kreise bietet.
Angefangen hat der Abend für mich damit,dass ich aus der Haustür trat,wo 2 männliche Jugendliche auf den Bus warteten von denen der eine meinte er müsse mir ein "Alter ist die heiss!" nachrufen müssen..sicher nur ein Scherz.
Im Kino angekommen, schien es zunächst als würde ich den Film alleine ansehen,doch erschienen später noch ganze 7 Mitgucker.
Der Film ist wie gesagt keine Komödie,allenfalls eine Tragikkomödie und wechselt zwischen der Sichtweise der kleinen Paloma und einem Allwissenden Betrachter der Geschehnisse.
Leider hat der Film ein unglaublich trauriges Ende und zudem fehlt außerdem eine Art Soundtrack bzw. die Begleitmusik zur Handlung ist sehr zurückhaltend,was aber die Grundstimmung sehr gut unterstreicht.
Natürlich gibt es auch für diesen Film ein Fazit für mich,sozusagen die "Moral von der Geschicht":
Wichtig ist es, nicht eingesperrt im Goldfischglas zu leben und mit dem Kopf immer wieder an den Rand des Glases zu stoßen, sondern sich vielmehr daraus zu befreien bzw. befreien zu lassen, man muss sich auf die Dinge einlassen und aufhören zu viel zu grübeln und nachzudenken.
Außerdem zeigt der Film, dass jeder Mensch wunderbar ist und dass es oft die Igel sind, die wahre Schönheit in sich tragen,mögen sie noch so stachlig sein.
Menschen die wunderlich also seltsam erscheinen sind meist im Innern wunderbar.
Man sollte in allem immer das Positive sehen,es gibt immer etwas das Positiv ist, selbst in der dunkelsten Pfütze.
Außerdem ist es niemals zu spät,mit dem Leben anzufangen,solange man lebt ist es niemals zu spät.
Eine Frage die ich mir nach Anschauen des Filmes stelle: Sollte ich Anna Karenina von Leo Tolstoi lesen?